Gemeinsam reflektieren, voneinander lernen und zusammen arbeiten sind Knackpunkte im Alltagsleben von Foodcoops. Ein Jahr lang haben Mitglieder verschiedener Foodcoops mit zwei externen Begleiter*innen ihre Erfahrungen ausgetauscht, strukturiert und diskutiert. Ziel war es, Foodcoop-übergreifend und unterstützt durch die Methode der „Systematisierung von Erfahrungen“ über ehrenamtliches Engagement, Motivation und Frust, bessere/freudvolle Zusammenarbeit und vieles mehr nachzudenken.
Mit Unterstützung des Paulo Freire Zentrums und der Grünen Bildungswerkstatt Wien wurde erstmals in Österreich ein kollektiver Reflexions- und Evaluationsprozess nach der Methode der „Systematisierung von Erfahrungen“ durchgeführt: In der Publikation Erfahrungsschatz von Foodcoops können die Ergebnisse des Systematisierungsprozesses nachgelesen werden. Der Endbericht wurde als Aktion & Reflexion Heft Nr. 13 des Paulo-Freire-Zentrums gedruckt.
Wie ist der Prozess aufgebaut?
In drei ganztätigen Workshops sammeln die Mitglieder ihr geteiltes Wissen über die Erfahrungen eines gemeinsamen Projektes oder einen Prozesses. Das oft unbewusste Erfahrungswissen wird an die Oberfläche gebracht und kollektive Handlungen und Vorgehensweisen werden reflektiert. Aus der “educación popular” (“Volksbildung” nach Paulo Freire) kommend ist das Ziel der Methode, Gruppen zu stärken. Eine Gruppe von Prozessbegleiterinnen, sog. FacilitatorInnen hat die Zwischen-Ergebnisse dokumentiert und für den nächsten Arbeitsschritt vorbereitet.
Protokoll vom Ersten Workshop
Protokoll vom Zweiten Workshop
Protokoll vom Dritten Workshop
Damit auch die konkreten Erfahrungen der beteiligten Foodcoop-Mitglieder sicht- und anwendbar bleiben, sind als Anregungen im Postkartenformat 35 Erfahrungsschatzkarten entstanden. Wissen in Foodcoops verändert sich und ist auch nicht in allen Kontexten gleich. Schreib weitere Erfahrungsschatzkarten und teile sie uns mit, damit wir das Wissen auch anderen zur Verfügung stellen können!
Erfahrungsschatzkarten
Erfahrungsschatzkarten blanko zum Selberschreiben
Methodische Grundlage war unter anderem die Publikation: „Verstehen, was wir tun – Systematisierung von Erfahrungen als partizipativer Lernprozess“ von Elisabeth Schmid und Anton Luger im Heft 12 der Reihe „Aktion & Reflexion – Texte zur transdisziplinären Entwicklungsforschung und Bildung“, Wien: Paulo Freire Zentrum, Juni 2015: A&R Heft 12_Verstehen, was wir tun. Systematisierung von Erfahrungen als partizipativer Lernprozess.pdf
Für Fragen oder Anregungen: facilitatorinnen@foodcoops.info
Jänner 2017