Selbstbestimmt essen.
Eine FoodCoop (food cooperative, zu Deutsch: Lebensmittelkooperative) ist ein Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert Produkte direkt von regionalen (Bio-)Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien, Händlern etc. beziehen. Unsere offizielle Definition lautet:
‚FoodCoops sind nicht gewinnorientierte, selbstverwaltete Gemeinschaften, die eine Infrastruktur zur Besorgung und Verteilung von fairen und nachhaltigen Produkten (hauptsächlich Lebensmittel) bieten. Alle Mitglieder einer FoodCoop müssen das Recht zur Mitbestimmung haben.’
Wie genau funktioniert eine FoodCoop?
FoodCoops sind Gruppen von Privatpersonen, die gemeinsam von ausgewählten Lieferant*innen bestellen oder beliefert werden. Die Bestellung erfolgt meist online über eine Bestellplattform. Geliefert wird üblicherweise an einen Abhol-/Lagerraum, in dem sich die Mitglieder ihre Waren anschließend abholen können. Frischwaren werden meist wöchentlich, haltbare Produkte oft in größeren Abständen bestellt. Die Bezahlung erfolgt normalerweise, indem das Mitglied im Vorfeld sein Bestellguthaben per Überweisung auflädt (prepaid) und der Betrag nach erfolgter Lieferung abgebucht wird. Einige FoodCoops haben auch Lagerartikel, die von Mitgliedern jederzeit spontan abgeholt werden können.
Im Gegensatz zu Abokisten und CSAs kann sich idR jedes Mitglied jede Woche die Produkte und Mengen individuell aussuchen oder problemlos auch mal eine Bestellung auslassen. FoodCoops eignen sich also auch ideal für Menschen, die öfters verreisen oder sich ihre Lebensmittel ganz genau auswählen wollen.
Die FoodCoop ist meist rein ehrenamtlich organisiert und es wird kein Preisaufschlag auf die Produkte erhoben. Sie ist kein Laden oder Händler. Die meisten FoodCoops haben die Rechtsform Verein und finanzieren laufende Kosten über einen Mitgliedsbeitrag.
Jede FoodCoop funktioniert ein wenig anders – ob es um Kriterien wie Regionalität geht, wie preiswert die Produkte sind, welche Produktgruppen im Fokus stehen, wie genau der Bestellablauf ist oder wie viel digital abgewickelt wird und wie viel auf dem Papier. Wenn es mehrere FoodCoops in deiner Nähe gibt, empfehlen wir dir, sie zu besuchen und die Initiative zu finden, die am besten zu deinen Vorstellungen passt.
Warum FoodCoops?
FoodCoops verstehen sich als eine Alternative zum aktuell vorherrschenden Lebensmittelsystem, denn:
- FoodCoop-Mitglieder können sich ihre Lieferant*innen gemeinsam selbst aussuchen und dabei u.a. auf nachhaltige Herstellung, Regionalität, Saisonalität, Fairness und Einsparung von Verpackungsmüll achten.
- Die Anonymität zwischen Produzent*innen und Konsument*innen wird aufgehoben – wir kommen in direkten Kontakt!
- Beide Seiten werden unabhängig von der Marktmacht der Supermarktketten und stärken so ihre Ernährungssouveränität.
- Die Lieferant*innen erhalten die Bestellung vor der Lieferung und können bedarfsgerecht ernten bzw. produzieren – das kann z.B. im Vergleich zum Bauernmarkt und Großhandel Lebensmittelverschwendung reduzieren.
- Anfallende Aufgaben wie Abholung, Lagerdienst, etc. werden von der FoodCoop selbst organisiert.
- Gemeinsame Entscheidungen werden basisdemokratisch getroffen und alle können mitwirken.
Die ersten beiden FoodCoops werden in Wien gegründet.
Dank Medienberichten verbreitet sich die FoodCoop-Idee und so entstehen ab 2012 immer mehr FoodCoops in sämtlichen Bundesländern.
Nachdem in den Jahren zuvor bereits rege Vernetzung zwischen den einzelnen FoodCoops gab, gründen wir unsere Interessengemeinschaft von und für FoodCoops in ganz Österreich.
... sind uns heute bekannt.
Keine FoodCoop in deiner Nähe?
Oder möchtest du etwas anders machen? Dann tu dich mit Leuten aus deiner Umgebung zusammen. Wir empfehlen einen Blick ins Handbuch zum Gründen und Betreiben von FoodCoops und beraten euch gerne.