Bestellsoftwares
Diese Bestellsoftware bietet viele nützliche Funktionen für das Durchführen von Sammelbestellungen und das Drumherum. Eine große Stärke ist die Bankanbindung, mit der Guthabeneinzahlungen automatisiert gutgeschrieben werden können. Ergänzt wird sie durch rudimentäre Features zur Kommunikation und Aufgabenverteilung.
In der von der IG FoodCoops gepflegten Foodsoft-Dokumentation kannst du Erklärungen und Anleitungen über die Funktionen nachlesen.
Die Foodsoft wird seit 2007 von FoodCoops verwendet und seither international von verschiedenen Entwickler*innen auf Open-Source-Basis erweitert (Mitwirken erwünscht). Technisch ist sie etwas in die Jahre gekommen, es sind aber derzeit (2024) wieder größere Updates in Entwicklung.
Wir als IG FoodCoops hosten die Foodsoft auf ehrenamtlicher Basis für ca. 80 Initiativen. Damit sind österreichische FoodCoops die wahrscheinlich größte Nutzer*innen-Gruppe der Foodsoft.
Der FoodCoopShop wurde ab 2014 vom oberösterreichischen Entwickler Mario Rothauer als Bestellsoftware mit zeitgemäßem und mobilfreundlichem Design entwickelt.
Sie steht gratis als Open-Source-Software für FoodCoops zur Verfügung, die sich selbst um das Hosting kümmern möchten. Daneben gibt es vom Entwickler auch ein Angebot zur Installation, Konfiguration, Hosting und Wartung der Software zu einer einmaligen Installationsgebühr von 1090 € sowie einer jährlichen Servicepauschale von 555 € (gültig für Vereine, Stand 2024).
Detail-Vergleich der Funktionen von Foodsoft & FoodCoopShop
Vorteile Foodsoft
- „Bestellgruppen“ z.B. Haushalte mit mehreren einzelnen Accounts
- Uhrzeit für Ende einer Sammelbestellung einstellbar
- Transportkostenaufteilung
- Toleranz-Feature („Wie viel mehr würde ich nehmen, damit das Gebinde voll wird?“)
- Einfachere Pfandrückgabe (mittels Workarounds)
- Bankanbindung (autom. Einlesen von Guthaben-Einzahlungen)
- Nachrichten-, Wiki-, Aufgaben-, Umfragen- & Dokumente-Feature
Vorteile FoodCoopShop
- Mobilfreundlich (aber schwierig auf kleinen Handys)
- Bestellmenü auch Lieferant:innen-übergreifend (nach Artikelkategorien)
- Bestellmenü öffentlich möglich
- Artikelbilder & -beschreibung
- Automatisch wiederholende Sammelbestellungen (wöchentlich, monatlich etc.)
- Lieferant:innen-Zugang zum Verwalten von Artikeln
- maximale Liefermenge je Artikel
- Artikelvarianten
- Benachrichtigung bei geringem Bestand eines Lagerartikels
Quelle: Projektbericht FoodCoop 4.0 – Vorstudie (s.u.)
Kommunikation
Je mehr in einer FoodCoop digital kommuniziert, abgestimmt und entschieden wird, desto wichtiger ist ein geeignetes Kommunikationstool.
Wenn die Kommunikation fast nur in persönlichen Treffen/Plena stattfindet oder die FoodCoop klein / noch im Aufbau ist, ist vielleicht eine Messenger-Gruppe die niederschwelligste Option, wobei das Mitglieder ohne Smartphone ausschließt. Kommen mehrere Diskussionsthemen parallel auf, wird die Gruppe jedoch sehr schnell unübersichtlich.
Das Nachrichten-Feature der Foodsoft können wir nur für kurze Mitteilungen, nicht für Diskussionen empfehlen, da es sonst ebenfalls schnell unübersichtlich wird. Ähnliches gilt für E-Mail-Verteiler – es sei denn, man ist daran gewöhnt, darüber zu kommunizieren.
Einige FoodCoops verwenden ein eigenes Discourse-Forum (siehe Services der IG; nicht zu verwechseln mit Discord) für die interne Kommunikation. Das ist die gleiche Software, die auch in unserem Vernetzungsforum zum Einsatz kommt. Im mobilfreundlichen Forum lassen sich Diskussionsthemen am besten ordnen, nicht-digitalaffine Menschen können davon jedoch schnell überfordert sein bzw. sich erst daran gewöhnen müssen. Ein Vorteil von Discourse ist, eine einzelne Plattform für Diskussionen, persönliche Nachrichten/Chat, Umfragen und Wiki-Beiträge zu haben, anstatt diese über verschiedene Bereiche in der Foodsoft verstreut zu haben. Es gibt die Möglichkeit, Discourse per Single-Sign-On an die Foodsoft anzubinden, sodass keine erneute Anmeldung nötig ist.
Zusätzlich empfiehlt sich eine Cloud zur Dokumentenablage (Protokolle, Grafiken etc). Das Dokumente-Feature der Foodsoft ist simpel, aber eingeschränkt. Eine Cloud wie z.B. Nextcloud (siehe Services der IG) bietet praktische Funktionen wie mehrere Dateien auf einmal hoch-/herunterzuladen oder sie direkt im Browser zu bearbeiten.
Aufgabenverteilung
Die Foodsoft bietet ein Aufgaben-Feature, in dem offene Aufgaben angelegt, übernommen und als erledigt markiert werden können. Regelmäßige Aufgaben (z.B. Bestellungen eröffnen, Einkistln/Lagerdienst, Abrechnungen) können sich in einem Rhythmus von z.B. 7 Tagen automatisch wiederholen, es kann jedoch nur ein Rhythmus für sämtliche Aufgaben eingestellt werden. Es ist nicht möglich, Aufgaben automatisiert an Mitglieder zuweisen zu lassen – es ist also entweder Eigeninitiative oder manuelle Koordination gefragt.
Manche FoodCoops suchen sich daher andere Lösungen zur Aufgabenkoordination. KrautKOOPf hat beispielsweise ein eigenes Tool namens Task-Rotation entwickelt, das Mitglieder automatisiert für wiederkehrende Aufgaben einteilt und benachrichtigt. Dabei wird u.a. das Verhältnis von erledigten Aufgaben zur jeweiligen Mitgliedschaftsdauer berücksichtigt. Das Tool verwendet allerdings Online-Tabellen als Benutzeroberfläche, die kaum mobilgeeignet sind. Wir haben hier einen Bedarf nach ausgefeilten Lösungen erkannt und an folgender Studie mitgewirkt:
Mit dem Ziel ein nutzer:innenfreundliches Software-Konzept für FoodCoops zu erarbeiten, wurde 2023 von der FoodCoop EggenLend in Kooperation mit der FH JOANNEUM eine von der AK Steiermark geförderte Vorstudie durchgeführt. Im Fokus steht dabei die Optimierung der Aufgabenkoordination sowie die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen innerhalb von FoodCoops, sodass ehrenamtliches Mitarbeiten in FoodCoops einfacher und effizienter wird.
Wir suchen derzeit (2024) nach Mitwirkenden sowie einer Förderung bzw. Finanzierungsmöglichkeiten für ein Umsetzungsprojekt, um auf Grundlage der in unserer Vorstudie erworbenen Kenntnisse eine zeitgemäße Software-Infrastruktur für FoodCoops zu realisieren.